Unser Klima wandelt sich. Hitzesommer mit Dürren, Fluten, großflächige Brände und andere Katastrophen oder Extremwetterlagen und vieles mehr sind die Folge. Doch: Wie entsteht das Problem des Klimawandels denn nun ganz genau? Welche Gründe zum Klimawandel führen, liest Du im Folgenden.
Was sind Treibhausgase?
Klimakiller Nummer 1 sind Treibhausgase. Während beispielsweise im Jahr 1960 weltweit etwa 10 Milliarden Tonnen weltweit ausgestossen wurden, sind es im Jahr 2020 schon über 35 Milliarden Tonnen gewesen (Quelle: Global Carbon Project). Zu den Treibhausgasen zählen Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), und Lachgas (N2O), fluoriertee Treibhausgase (F-Gase) sowie auch Stickstofftrifluorid (NF3). Diese bewirken den Treibhauseffekt.
Klimakiller Nummer 1 sind Treibhausgase, vor allem CO2. Sie sind aber nicht alleine für den menschengemachten Klimawandel verantwortlich.
Welche Länder produzieren Treibhausgase?
Den allergrößten Anteil an den Treibhausgasen hat Kohlendioxid (CO2) – laut Umweltbundesamt mit etwa 87,1% aller Treibhausgase in Deutschland. Verursacht wird laut der Emissions Database for Global Atmospheric Research 2023 der größte Teil dieses Kohlendioxides in den so genannten G20-Staaten: In der EU, in Südafrika, in Deutschland, in Japan, in China, in Korea, in Russland, den USA, Australien, Kanada und Saudi Arabien. China, die USA und Indien führen die Liste dabei an.
Den allergrößten Anteil an den Treibhausgasen hat Kohlendioxid (CO2) – laut Umweltbundesamt mit etwa 87,1% aller Treibhausgase in Deutschland. Kohlendioxid wird in allen Ländern ausgestoßen – vor allem aber in Industrienationen.
Welche Branchen verursachen die meisten Treibhausgase?
Die allermeisten CO2-Emissionen stammen aus dem Energiesektor. Die Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Öl oder Gas zur Gewinnung von Strom oder als Antriebsstoff schadet unserem Klima damit erheblich. Doch auch die herstellende und verarbeitende Industrie, Gebäude, das Transportwesen, die Landwirtschaft und der Müll tragen erheblich zum CO2-Ausstoß bei. Was bedeutet dies nun ganz praktisch?
Der Energiesektor und herstellende sowie verarbeitende Industrie sind die Hauptverursacher von schädlichem CO2.
Hauptgrund für den Klimawandel: Unser Konsumverhalten.
Einer der einflussreichsten Gründe für den Klimawandel ist unser Konsumverhalten. Der schwarze Peter wird unter anderem der verarbeitenden und herstellenden Industrie zugeschoben. Dabei erfüllt diese nur die Bedürfnisse, die weltweit gefragt sind. Billige Kleidung aus China benötigt viel Energie, produziert Unmengen an Müll und auch der Transport ist Klimaschädlich.
Das gilt auch für viele Bereiche unseres Alltags: Billigmöbel mit kurzer Lebensdauer und ständig neuen Trends, billiges Fleisch, viel Verpackungsmüll, ein hoher Wasserverbrauch vor allem zur Herstellung vieler Güter, Abholzung zu Gunsten von Produkten wie Papier oder Öl und Gas sowie ein unendlicher Hunger nach Energie (Heizung und Strom), wenig effiziente Autos oder auch häufige Fernreisen mit großen Schaden insbesondere bei Kreuzfahrten und Flugzeugen tragen damit erheblich zum Klimawandel bei.
Einer der einflussreichsten Gründe für den Klimawandel ist unser Konsumverhalten. Denn: Energiesektor und Industrie erfüllen unsere Bedürfnisse wie billige Kleidung, viel Energie, günstige Lebensmittel und vieles mehr.
Nutzung fossiler Brennstoffe.
Die Weltwirtschaft ist abhängig von Öl, Gas und Kohle. Bei der Verbrennung dieser Stoffe entsteht CO2 und es ist der nennenswerteste Grund für den Klimawandel. So wurden beispielsweise im Jahr 2021 etwa vier Billionen Kubikmeter Erdgas verbraucht – der größe Teil davon in den USA, Russland und in China.
Sparsame Heizungen, sparsame Autos, gut gedämmte Häuser, alternative Energiequellen, Veränderungen vor allem in der Industrie – das wäre notwendig, um den Klimakiller fossiler Brennstoffe zu reduzieren. Der private Konsum wie oben beschrieben trägt allerdings zu einer weiteren Verschärfung der Lage bei, denn der größte Energieverbraucher ist in weiten Teilen die Industrie, die unsere Bedürfnisse erfüllt. Nur im tiefen Winter oder in sehr kalten Monaten verbrauchen private Haushalte beispielsweise mehr Gas als die Industrie.
Abholzung von Wäldern.
Bäume speichern CO2 und stellen einen sehr wichtigen Faktor beim Klimaschutz dar. Allerdings: Wälder werden auf unserer Erde im großen Stil abgeholzt. Bei der Abholzung und Verbrennung etwa durch Brandrodung wird das gespeicherte CO2 wieder freigesetzt und schadet dem Klima.
Ein Blick auf die Daten des World Resource Institutes zeigt: Vor allem im Südamerikanischen Regenwald, im Kongobecken im afrikanischen Regenwald und auch in Asien (China, Malaysia, Indonesien) sind die Waldflächen stark rückläufig. Die Nutzung für landwirtschaftliche Zwecke wie Rinderweiden oder Palmölproduktion und Sojaproduktion, der Abbau von Rohstoffen wie Eiseners oder Öl und Gas, der Bau von Staudämmen zur Energiegewinnung und die Abholzung für Tropenholzprodukte kurbeln die schädlichen Prozesse an, die zum Klimawandel führen.
Im Kleineren Umfang sind aber auch Flächenversiegelungen in westlichen Ländern ein Faktor, der zur Zerstörung von Wäldern und Artenvielfalt beiträgt. Eine Buche etwa speichert rund 16 kg CO2 pro Jahr. Würde jeder Zweite der rund 8,73 Millionen Gartenfreunde in Deutschland eine Buche pflanzen, so würde man damit rund 140 Millionen Tonnen CO2 binden. Bei rund 670 Millionen Tonnen CO2 Produktion im Jahr 2022 in Deutschland ist das immerhin ein erheblicher Teil. Allerdings funktioniert dies nur so lange, wie der Baum lebt. Eine nachhaltige Lösung kann deshalb nur in weniger Abholzung und nachhaltigeren Lebensweisen liegen.
Die Rodung von Wäldern – bei großen Flächen im Regenwald wie auch im Kleinen bei der Versiegelung von beispielsweise Gartenflächen – trägt erheblich zum Klimawandel bei.
Viehzucht und Landwirtschaft.
Wie schon zuvor beschrieben, Viehzucht und Landwirtschaft sind oft die Gründe für Abholzungen – oft im großen Stil. Gerade in westlichen Nationen besteht die Tierhaltung zur Nahrungsproduktion dabei in weiten Teilen aus Massentierhaltung. So lächerlich es klingen mag, Wiederkäuer wie Rinder Rülpsen kräftig und stossen dabei Methan aus. Sie benötigen darüber hinaus verhältnismäßig viel Raum, so wird für Produkte tierischen Ursprungs mehr Fläche auf der Erde genutzt als sämliche Waldflächen der Erde.
Stickstoffhaltige Düngemittel tragen zudem ebenfalls erheblich zum Klimawandel bei, denn dabei entsteht Lachgas. Landwirtschaftlich genutzte Flächen sind zudem oft von Monotonie geprägt und verschärfen die Problematik des Artensterbens. Der großflächige Anbau von Soja und die damit verbundene Abholzung von Wäldern steht übrigens auch im Zusammenhang mit der Tierhaltung: Die Sojapflanzen werden im Wesentlich als Tierfutter verwertet.
Wie man es auch dreht und wendet: Der ökologische Fussabdruck für tierische Erzeugnisse aus der Landwirtschaft ist schlecht. Grundsätzlich sind Lebensmittel pflanzlichen Ursprungs immer deutlich verträglicher für Umwelt und Klima. Wenn Du dich über den ökologischen Fußabdruck von Lebensmitteln informieren willst, findest Du beim ifeu (Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg) weitere Informationen.
Brandgerodete Flächen werden oft für landwirtschaftliche Zwecke genutzt – vor allem für Futtermittel, um tierische Ernährung zu produzieren. Tiere in der Nahrung haben immer eine sehr schlechte Ökobilanz im Vergleich zu pflanzlicher Nahrung.
Müll und der Klimawandel.
Wie hängt der Müll mit dem Klimawandel zusammen? Offene Deponien sind für große Mengen Methangas verantwortlich, das gilt auch für illegale Müllabladung. Die Verbrennung von Müll produziert schädliches CO2 und weitere Schadstoffe. Plastikmüll im Meer ist zudem keineswegs nur eine Belastung für die Tier- und Pflanzenwelt in unseren Ozeanen: Es setzt ebenfalls Treibhausgase frei.
Dabei sind private Haushalte nicht die einzigen Müllverursacher. Vielmehr sind einige Branchen wie die Bekleidungsindustrie bekannt dafür, nicht abverkaufte Ware im großen Stil zu entsorgen. Von Altkleidung oder Second-Hand ist dann die Rede. Dabei handelt es sich keineswegs nur um billige Kleidung oder getragene Stücke. Vielmehr werden tonneweise Kleidungsstücke in Länder wie Chile exportiert, wo Teile davon verkauft werden – der Rest stapelt sich in riesigen Müllbergen. Auch Marken wie H&M oder Adidas finden sich in den diesen Altkleidungswüsten. Stoffe wie Polyamid und Polyester sind erdölbasiert und damit für die Umwelt und das Klima schädlich.
Unser Wohlstandsmüll produziert bei der Verbrennung schädliche Treibhausgase und andere Stoffe, die zum Klimawandel beitragen.
Alles spielt zusammen und Du kannst Einfluss nehmen.
Beim Klimawandel spielen viele Faktoren zusammen und gefährden unsere Ökosysteme und damit eben das Klima. Aus den Gründen für den Klimawandel lassen sich zudem auch Maßnahmen ableiten, die sich jeder auf die Fahne schreiben kann.